Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck; Institut für fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Forschung und Entwicklung, PH Tirol; Forschungszentrum Medical Humanities, LFU Universität Innsbruck; Fachbereich für Bewegung und Sport, Pädagogische Hochschule Oberösterreich;
Special Institute for Preventive Cardiology and Nutrition, SIPCAN
Gesunde Verhaltensweisen sind in jeder Lebensphase wichtig, insbesondere in der Kindheit, da ein enger Zusammenhang zwischen dem Lebensstil der Kinder und dem späteren Gesundheitszustand der Erwachsenen besteht. Ziel dieser multidisziplinären Studie war es, das Lebensstilverhalten österreichischer Schüler*innen der Sekundarstufe I und II zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf den Bewegungsgewohnheiten und der Ernährungsform basierend auf einer großen Stichprobe lag. Insgesamt nahmen bundesweit 8.845 Kinder/Jugendliche an der kurzen standardisierten Online-Befragung zu relevanten gesundheitsbezogenen Aspekten teil. Der gültige und vollständige Datensatz besteht aus 8.799 Schüler*innen, das sind 1,14 % der in Frage kommenden 771.525; 63 % Mädchen, 76 % mit normalem Körpergewicht, 70 % besuchen die Sekundarstufe II, und mehr Schüler*innen leben in ländlichen als in städtischen Gebieten (Verhältnis 3:1). In der Gesamtstichprobe wurden 11,8 % als übergewichtig/fettleibig eingestuft, wobei die Prävalenz von Übergewicht/Adipositas bei Jungen höher war als bei Mädchen (15,5 % vs. 9,6 %) und bei Teilnehmer*innen aus städtischen im Vergleich zu ländlichen Gebieten (13,9 % vs. 10,8 %; p < 0,05). Die Mehrheit der Teilnehmer*innen (84,5 %) gab eine gemischte Ernährung an, während 7,2 % und 8,5 % sich vegan bzw. vegetarisch ernährten. Veganer*innen berichteten über einen geringeren Alkoholkonsum (p < 0,05) im Vergleich zu nicht-veganen Schüler*innen (kein Unterschied zwischen den Ernährungsgruppen beim Rauchen). Obwohl das allgemeine Bewegungs- und Ernährungsverhalten auf einen angemessenen Gesundheitszustand der österreichischen Jugend schließen lässt, sollte das Augenmerk auf Maßnahmen zur Förderung gesunder Lebensgewohnheiten gerichtet werden, am besten durch einen dualen Gesundheitsansatz, der regelmäßige Bewegung und Sport mit gesunder Ernährung kombiniert und damit dazu beiträgt, die aktuellen Empfehlungen zur Verbesserung der individuellen und öffentlichen Gesundheit zu erfüllen.
Wirnitzer, K.C.; Drenowatz, C.; Cocca, A.; Tanous, D.R.; Motevalli, M.; Wirnitzer, G.; Schätzer, M.; Ruedl, G.; Kirschner, W. Health Behaviors of Austrian Secondary Level Pupils at a Glance: First Results of the From Science 2 School Study Focusing on Sports Linked to Mixed, Vegetarian, and Vegan Diets. Int. J. Environ. Res. Public Health 2021, 18, 12782.