Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck
Bergsport ist eine beliebte Form der körperlichen Bewegung und vermittelt verschiedene Fähigkeiten, die für eine positive Entwicklung im Jugendalter wichtig sein können. Es fehlen jedoch empirische Daten zu Unterschieden in Variablen, die mit Entwicklungsveränderungen zusammenhängen, zwischen Bergsportler*innen und Nicht-Bergsportler*innen. Das primäre Ziel der vorliegenden Studie war daher, die Analyse von Unterschieden im Selbstwertgefühl und anderen Variablen zwischen jugendlichen Bergsport- und Nicht-Bergsport-Ausübenden. Für die Analyse des Selbstwertgefühls wurde ein Vergleich mit unregelmäßig Sporttreibenden durchgeführt. In einem Querschnittsdesign wurden bei 183 Jugendlichen [(Durchschnittsalter: 15,4 (SD: 2,3) Jahre, 71,0 % weiblich)] Daten zu Selbstwertgefühl, Sensation Seeking, Handlungsfähigkeit und Emotionsregulation erhoben. Bergsportler*innen berichteten über ein signifikant höheres Selbstwertgefühl im Vergleich zu unregelmäßig Sporttreibenden, jedoch nicht im Vergleich zu Nicht-Bergsportler*innen. Unter Kontrolle von Geschlecht und Risikosportart zeigten Bergsportler*innen im Vergleich zu Nicht-Bergsportler*innen ein signifikant höheres Erleben von Handlungsfähigkeit. Daraus wird geschlossen, dass die Teilnahme an alpinen Sportarten im Hinblick auf das Selbstwertgefühl weniger relevant ist als regelmäßiges Sporttreiben. Die Merkmale des Bergsports könnten jedoch ein Auslöser für ein höheres Handlungserlebnis bei der Sportausübung sein und möglicherweise dazu beitragen, das erhöhte Bedürfnis nach Autonomie und Unabhängigkeit im Jugendalter zu befriedigen.
Niedermeier, M., Kogler, C., Frühauf, A., & Kopp, M. (2020). Psychological Variables Related to Developmental Changes during Adolescence—A Comparison between Alpine and Non-Alpine Sport Participants. International Journal of Environmental Research and Public Health, 17(21), 7879.