Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck
Verhaltensvariablen können eine wichtige Rolle bei der Erklärung der unterschiedlichen Verletzungsraten in den zahlreichen Wintersportarten spielen. Auf der Grundlage dieses Wissens könnten Programme zur Verletzungsprävention spezifischer gestaltet werden. Auf den Skipisten sind alpiner Skilauf, Snowboarden und Skitourengehen die vorherrschenden Wintersportarten. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, mögliche Unterschiede in den Verhaltensvariablen im Zusammenhang mit Verletzungen zwischen den Ausübenden dieser Disziplinen zu untersuchen. Mithilfe einer Querschnittsbefragung wurden 414 Wintersportler*innen (Skiläufer*innen, Snowboarder*innen und Skitourengeher*innen, jeweils n = 138) auf Unterschiede im Sensation Seeking, behandelten Verletzungen und weiteren Verhaltensvariablen untersucht. Snowboarder*innen gaben im Vergleich zu den Skiläufer*innen ein signifikant höheres Sensation Seeking und einen häufigeren Alkoholkonsum an. Die Ausübenden mit behandelten Verletzungen zeigten ein höheres Sensation Seeking und einen höheren Prozentsatz von Snowboarder*innen, im Vergleich zu Ausübenden ohne behandelte Verletzungen. Verletzungspräventionsprogramme für Snowboarder*innen, die nach wie vor eine wichtige Risikogruppe für die Verletzungsprävention darstellen, könnten von diesen Erkenntnissen profitieren.
Niedermeier, M., Ruedl, G., Burtscher, M., & Kopp, M. (2019). Injury-Related Behavioral Variables in Alpine Skiers, Snowboarders, and Ski Tourers—A Matched and Enlarged Re-Analysis. International Journal of Environmental Research and Public Health, 16(20), 3807.