Das Rätsel Freizeitkrankheit: Ein qualitativer Ansatz zur Operationalisierung

Schmelzer Dorothea, Schlemmer Philipp, Schobersberger Wolfgang, Blank Cornelia (2023)

Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (ISAG), UMIT Tirol – Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und Gesundheitstechnologie; Tirol-Kliniken

Das Thema „Freizeitkrankheit“ schmückt oft das Titelblatt parawissenschaftlicher Zeitschriften, allerdings fehlt aktuell eine klare Abgrenzung. Aus diesem Grund wurden 15 europäische Teilnehmer*innen, die während ihrer Freizeit (zu Hause oder im Urlaub) über gesundheitliche Beschwerden klagten, mittels semistrukturierten Interviews befragt. Die Interviews wurden mit Hilfe der fokussierten Interviewanalyse ausgewertet. Die Schwerpunkte der Befragung lagen auf der Art, der Dauer, dem Zeitpunkt und der Intensität der Beschwerden während der Freizeit. Am häufigsten wurden Atemwegsbeschwerden genannt, gefolgt von Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein. Neu kamen Ohrenprobleme hinzu, die in früheren Berichten noch nicht erwähnt wurden. Es scheint, dass die Probleme am zweiten und dritten Tag auftreten. Während dieser Zeit variiert die Intensität und die Symptome dauern meist zwei bis drei Tage an. Auf Grund der Ergebnisse schlagen wir folgende Operationalisierung der Freizeitkrankheit basierend auf der Anzahl (mindestens zwei aus einer Liste von zehn), des Zeitpunktes (während der ersten drei Tage des Urlaubs), der Dauer (maximal drei Tage) und der Intensität (zwei bis vier) der Symptome vor an der sich die zukünftige Forschung orientieren kann.

 

 

Dorothea Schmelzer, Philipp Schlemmer, Wolfgang Schobersberger & Cornelia Blank (2023): The mystery of leisure sickness: a qualitative approach to its operationalization, World Leisure Journal.

https://doi.org/10.1080/16078055.2023.2190609.

Publikation