Hintergrund: Sensomotorisches Feedbacktraining stellt noch ein junges Wissenschaftsgebiet dar. In mehreren Studien wurde beobachtet, dass mit zunehmender Intensität die motorische Leistung bei übergewichtigen und adipösen Personen im Vergleich zu normalgewichtigen Personen abnimmt, aber im Bereich der sensomotorischen Feedbackleistung ist die Datenlage noch sehr begrenzt.

Ziel: Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index (BMI) und sensomotorischer Feedback-Leistung bei österreichischen Jugendlichen.

Methoden: In einer Querschnittsstudie wurden (N = 294) 12- bis 15-jährige Jugendliche aus fünf Schulen in Tirol (Österreich) rekrutiert. Anhand des Referenzsystems nach Kromeyer-Hauschild et al. (2001) wurden BMI-Perzentile bestimmt und die Jugendlichen in vier Gewichtskategorien eingeteilt: Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas. Die sensomotorische Feedbackleistung wurde mit der MFT- Challenge Disc erhoben. Die Unterschiede in der sensomotorischen Feedbackleistung zwischen den Gewichtskategorien wurden mittels Kruskall-Wallis-Test für unabhängige Stichproben ermittelt.

Ergebnisse: Von den 294 Jugendlichen (48,6 % weiblich) waren 16,3 % übergewichtig und 7,2 % fettleibig (adipös). Die Ergebnisse zeigen, dass sich untergewichtige und normalgewichtige Jugendliche in der sensomotorischen Feedbackleistung nicht unterscheiden, während die Leistung bei übergewichtigen und adipösen Jugendlichen signifikant geringer war (p < 0,05).

Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung vielfältiger Bewegungserfahrungen, die nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die koordinativen Fähigkeiten von Jugendlichen, insbesondere von Jugendlichen mit Übergewicht, ansprechen.