Erhebung der Intention zur Ausübung von Wintersportaktivitäten in vom Klimawandel betroffenen Gebieten

Frühauf Anika, Niedermeier Martin, Kopp Martin (2020)

Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck

Bewegung, einschließlich Wintersport, wirkt sich positiv auf die körperliche und geistige Gesundheit aus, wobei die Teilnahme an Aktivitäten in naturnaher Umgebung zusätzliche Vorteile bietet. In Bezug auf den Klimawandel sind Wintersportaktivitäten besonders gefährdet, da die globale Erwärmung die Dauer und Menge des Schnees verringern wird. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel in alpinen Umgebungen ist nur wenig über die Faktoren, die das Wintersportverhalten bestimmen, bekannt.

Daher ist das primäre Ziel der folgenden Studie zu untersuchen, ob sich die Intention, Wintersportaktivitäten in der Freizeit auszuüben, zwischen einem vom Klimawandel beeinflussten Szenario (CCA) oder einem vom Klimawandel unbeeinflussten Szenario (CCU) verändert. Das zweite Ziel war, die Rolle der erwarteten affektiven Reaktionen beim Wintersport auf der Grundlage der Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) zu analysieren.

Es wurde eine experimentelle, webbasierte Querschnittsstudie durchgeführt. Die Teilnehmer*innen wurden randomisiert und entweder der Gruppe mit Bildern von CCA-Szenarien oder jener mit Bildern von CCU-Szenarien zugeordnet. Die TPB-Variablen und die affektiven Reaktionen in Bezug auf die dargestellten Szenarien wurden erhoben. Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich bei allen TPB-Variablen, sowie bei den affektiven Reaktionen. Die Intention, Wintersport auszuüben und die erwartete affektive Befindlichkeit beim Wintersport war bei der Gruppe mit CCA-Szenarien niedriger. Die Einstellung gegenüber dem Wintersport war positiv mit der Intention Wintersport auszuüben verbunden.

Die Intention, Wintersportaktivitäten in der Freizeit auszuüben, war bei den Teilnehmenden, die dem vom Klimawandel betroffenen Wintersport-Szenario ausgesetzt waren, geringer. Da die affektive Befindlichkeit die Einstellung und folglich die Intention, Sport zu treiben, zu beeinflussen scheint, sollte die Rolle affektiver Variablen bei zukünftigen Studien berücksichtigt werden. Daher sollten Wintersportorte ein verändertes Wintersportverhalten aufgrund der Folgen des Klimawandels in Betracht ziehen. Auch könnte in diesem Zusammenhang über die Bedeutung nachgedacht werden, optimale Rahmenbedingungen zur Steigerung der affektiven Befindlichkeit zu schaffen, um potenzielle Veränderungen im Wintersportverhalten abzumildern.

 

 

Frühauf A, Niedermeier M and Kopp M (2020) Intention to Engage in Winter Sport in Climate Change Affected Environments. Front. Public Health 8:598297.

https://doi.org/10.3389/fpubh.2020.598297.

Publikation