Freizeitsportverhalten im Alpenraum während der COVID-19-Pandemie – Querschnittsstudie in Österreich, Deutschland und Italien

Kogler Anna-Maria, Schöttl Stefanie Elisabeth (2023)

Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck

Einleitung: COVID-19 ist ein globales Gesundheitsproblem, das Regierungen auf der ganzen Welt gezwungen hat, Maßnahmen zu ergreifen, um die schlimmsten Folgen der Ausbreitung des Virus zu verhindern. Diese Maßnahmen reichten von Aufforderungen, zu Hause zu bleiben, bis hin zu Einschränkungen von Aktivitäten indoor und im Freien, Reisebeschränkungen und der Absage von Sportveranstaltungen, die sich alle auf die Freizeitgestaltung und das tägliche Leben der Menschen auswirkten. Ziel dieser Studie ist es daher, die Veränderungen im sportbezogenen Freizeitverhalten in Bezug auf den Besuch von Sportgroßveranstaltungen, die Verfolgung von Sportgroßveranstaltungen über Medien, Reiseabsichten und die Nutzung neuer Sportangebote zu untersuchen. Darüber hinaus sollten Variablen identifiziert werden, die mit dem veränderten sportbezogenen Freizeitverhalten während der Pandemie in Zusammenhang stehen.

Methoden: Eine Online-Querschnittsbefragung (n = 1.809) wurde von Dezember 2020 bis Januar 2021 in den Alpenregionen Österreichs, Deutschlands und Italiens durchgeführt. Das sportbezogene Freizeitverhalten wurde auf Veränderungen während der Pandemie im Vergleich zur Zeit vor dem Coronavirus-Ausbruch und auf Unterschiede zwischen den drei Ländern untersucht.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Wichtigkeit des Besuchs von Sportgroßveranstaltungen in den Alpenregionen aller drei Länder, während COVID-19 deutlich abgenommen hat. Die vorherrschenden Einschränkungen beeinflussten die Urlaubsplanung von über 80 % der Teilnehmer*innen. Eine Mehrheit von etwa drei Viertel der Befragten gab an, ihren Urlaub während der Reisebeschränkungen zu Hause verbracht zu haben. Für mehr als die Hälfte der Befragten spielten Sporteinrichtungen und -möglichkeiten eine wichtige Rolle bei der Wahl des Urlaubsziels. Eine binäre logistische Regression ergab signifikante Korrelationen zwischen der Urlaubsplanung während COVID-19 und den Variablen Geschlecht, Einkommen, Lebensqualität und psychische Gesundheit. 31,9 % aller Befragten probierten während der Einschränkungen neue Sportarten aus, wobei ein Großteil (72,4 %) Apps, Online-Tools oder Online-Kurse nutzte. Darüber hinaus haben etwa 30 % der Befragten ihren E-Sport-Konsum erhöht.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass sich das sportbezogene Freizeitverhalten in den Alpenregionen im Zuge der COVID-19-Pandemie verändert hat. In Zukunft sollten sowohl politische Entscheidungsträger*innen als auch Sport- und Freizeitanbieter auf diese Verhaltensänderungen reagieren und ihr Portfolio und ihre Dienstleistungen an die Bedürfnisse der Konsumenten und Konsumentinnen anpassen.

 

 

Kogler A-M and Schöttl SE (2023) Sports-related leisure behavior in Alpine regions during the COVID-19 pandemic—A cross-sectional study in Austria, Germany and Italy. Front. Public Health 11:1136191.

https://doi.org/10.3389/fpubh.2023.1136191.

Publikation