Intention in vom Klimawandel betroffenen Gebieten Bergsport während der Sommersaison zu betreiben

Niedermeier Martin, Frühauf Anika, Kopp Martin (2022)

Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck

Natürliche Umgebungen können das Engagement für regelmäßige körperliche Aktivität fördern. Es wird jedoch erwartet, dass die globale Erwärmung die natürliche Umwelt, insbesondere in Bergregionen, verändern wird. Dies könnte sich in weiterer Folge auf das Bewegungsverhalten auswirken. Während es einige Hinweise darauf gibt, dass die Intention Wintersport zu betreiben in einer vom Klimawandel betroffenen Umgebung abnimmt, ist über die Auswirkungen des Klimawandels auf Sommer-Bergsport wenig bekannt. In der vorliegenden Studie wurde daher der Einfluss eines vom Klimawandel betroffenen Szenarios (CCA) mit dem eines vom Klimawandel unbeeinflussten Szenarios (CCU) auf die Intention verglichen, im Sommer Bergsport zu betreiben. Darüber hinaus wurde die Rolle des erwarteten Wohlbefindens im Kontext der Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) analysiert. Mithilfe eines webbasierten experimentellen Querschnittsstudiendesigns wurden die Teilnehmer*innen randomisiert entweder Szenarien mit CCA- oder CCU-Bildern zugeordnet. Die Teilnehmer*innen wurden gebeten, Fragen zu TPB-Variablen und zu Wohlbefinden in Bezug auf die dargestellten Szenarien auszufüllen. Die statistischen Analysen umfassten Tests auf Gruppenunterschiede und hierarchische lineare Regressionsanalysen. Die TPB-Variablen (Intention Sommer-Bergsport zu betreiben, Einstellungen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle) zeigten keine signifikanten Gruppenunterschiede zwischen CCA (n = 155) und CCU (n = 156). Ein signifikant niedrigeres antizipiertes Wohlbefinden wurde bei CCA im Vergleich zu CCU festgestellt. Das Wohlbefinden verbesserte das TPB-Modell nicht signifikant. Die Intention, im Sommer Bergsport zu betreiben, war in beiden Gruppen vergleichbar. Daher scheint eine unmittelbare Verringerung der Bergsportaktivitäten aufgrund des Klimawandels in der Sommersaison unwahrscheinlich, obwohl differenzierte Befunde für verschiedene Aktivitäten des Sommerbergsports nicht ausgeschlossen werden können. Ein geringeres Wohlbefinden könnte bei Anzeichen des Klimawandels in der Umwelt bei Bergsportaktivitäten in der Sommersaison auftreten. Möglicherweise zeigen sich in Folge längerfristige Verhaltensänderungen in vom Klimawandel betroffenen Gegenden auch im Sommer.

 

 

Niedermeier M, Frühauf A and Kopp M (2022) Intention to Engage in Mountain Sport During the Summer Season in Climate Change Affected Environments. Front. Public Health 10:828405.

https://doi.org/10.3389/fpubh.2022.828405.

Publikation