Die COVID-19-Pandemie hat in vielen Ländern zur Einführung von Maßnahmen geführt, die eine soziale Distanzierung und Bewegungseinschränkungen vorschrieben. Diese Maßnahmen sind zwar gerechtfertigt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, können sich aber nachteilig auf verschiedene Verhaltensweisen auswirken, darunter auch auf die körperliche Aktivität (PA). Die vorliegende Studie untersuchte die körperliche Aktivität und die Sitzzeiten von 14- bis 18-jährigen österreichischen Gymnasiasten und Gymnasiastinnen vor und während der zweiten COVID-19-Ausgangsbeschränkungen in Österreich. Die Daten wurden mittels eines Online-Fragebogens im Herbst/Winter 2020/21 erhoben. Die Fragen basierten auf dem Internationalen Fragebogen zur körperlichen Aktivität, der die Häufigkeit und Dauer der körperlichen Aktivität und der Sitzdauer untersuchte. Insgesamt 221 Gymnasiasten und Gymnasiastinnen lieferten gültige Daten. Die Teilnehmer*innen berichteten über eine signifikant geringere moderate und intensive körperliche Aktivität während des Lockdowns, während die Sitzdauer zunahm. Auch die Häufigkeit des Gehens (Tage/Woche) nahm während des COVID-19-Lockdowns ab, was ebenfalls zu einem signifikanten Rückgang der Gesamtgehzeit beitrug. Darüber hinaus war der Rückgang der PA bei den Jungen ausgeprägter, während die Mädchen einen stärkeren Rückgang beim Gehen meldeten. Diese Unterschiede waren darauf zurückzuführen, dass Jungen und Mädchen vor den Lockdowns mehr PA und Gehzeiten aufwiesen. Während der Lockdowns waren die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die körperliche Aktivität und die Zeit im Sitzen begrenzt. Insgesamt unterstreichen diese Ergebnisse die Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen auf die körperliche Aktivität von Jugendlichen und verdeutlichen, wie wichtig es ist, einen aktiven Lebensstil zu fördern, selbst in Zeiten des Lockdowns.