Mortalität beim Freizeit-Mountainbiken in den österreichischen Alpen: eine retrospektive Studie über 16 Jahre

Pocecco Elena, Wafa Hamed, Burtscher Johannes, Paal Peter, Plattner Peter, Posch Markus, Ruedl Gerhard (2022)

Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck; Medizinische Universität Innsbruck; Department of Biomedical Sciences (DSB), Université de Lausanne; Institute of Sport Sciences SSP, Université de Lausanne; Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit, Innsbruck; Fachbereich für Anästhesie und allgemeine Intensivmedizin, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg;

Obwohl die Beliebtheit des Freizeit-Mountainbikens weltweit ansteigt, gibt es kaum Literatur zur Mortalität bei der Ausübung dieser Sportart. Daher war es Ziel der vorliegenden Studie, Faktoren zu untersuchen, die zu tödlichen Unfällen beim Freizeit-Mountainbiken in den österreichischen Alpen während der vergangenen 16 Jahre führten. Für diesen Zweck wurde eine retrospektive Studie basierend auf den Daten einer österreichischen Dokumentationsstelle von 2006 bis 2021 durchgeführt. Insgesamt wurden 97 Todesfälle (darunter 1 Frau) mit einem Durchschnittsalter von 55,6 ± 13,9 Jahren von der österreichischen Alpinpolizei protokolliert. Als Todesursache wurde bei 54,6 % ein nicht-traumatisches (vorwiegend Herz-Kreislauf-Störung) und bei 41,2 % ein traumatisches Ereignis festgestellt. Mountainbiker*innen, die aus nicht-traumatischer Ursache verstarben, gehörten signifikant häufiger zu älteren Altersgruppen und starben vorwiegend während des Hinauffahrens (73,6 %), wohingegen traumatische Todesfälle meist bei einer Abfahrt (70,0 %) passierte. Während des Beobachtungszeitraums stieg die absolute Anzahl der Todesfälle leicht an, jedoch blieb der Mortalitätsindex (Verhältnis zwischen Todesfällen und Unfallopfer) unverändert (Durchschnittswert: 1,34 ± 0,56 %). Das männliche Geschlecht generell sowie ein höheres Alter und Bergauffahren bei nicht-traumatischen bzw. Bergabfahren bei traumatischen Todesfällen sind daher relevante Risikofaktoren beim Freizeit-Mountainbiken in den österreichischen Alpen. Diese Ergebnisse sollten im Rahmen künftiger Präventivmaßnahmen für Freizeit-Mountainbiker*innen berücksichtigt werden.

 

 

Pocecco, E.; Wafa, H.; Burtscher, J.; Paal, P.; Plattner, P.; Posch, M.; Ruedl, G. Mortality in Recreational Mountain-Biking in the Austrian Alps: A Retrospective Study over 16 Years. Int. J. Environ. Res. Public Health 2022, 19, 11965.

https://doi.org/10.3390/ijerph191911965

Publikation