Unfälle beim Bergwandern und Alpinskifahren – epidemiologische Daten aus den österreichischen Alpen

Faulhaber Martin, Pocecco Elena, Posch Martin, Ruedl Gerhard (2020)

Institut für Sportwissenschaft, LFU Universität Innsbruck; Pädagogische Hochschule Tirol; Österreichische Gesellschaft für Alpin- und Höhenmedizin

In diesem Beitrag werden epidemiologische Daten von traumatischen Unfällen beim Bergwandern in der Sommersaison und beim Freizeitskilauf in den österreichischen Alpen präsentiert.

Beim Bergwandern blieb die absolute Zahl an tödlichen Unfällen im Zeitraum von 2006-2014 stabil (32 bis 46 Todesopfer pro Jahr), wohingegen die Zahl der nicht-tödlichen Unfälle um ungefähr 5 % pro Jahr anstieg, was einen rückgängigen Mortalitätsindex ergibt. Ungefähr 75 % aller Stürze ereigneten sich beim Abstieg und 70 % der Sturzopfer waren mit einer Sehschwäche behaftet. Bergwandernde sollten auf eine ausreichende Erholung vor und auf Pausen während des Abstiegs achten. Zusätzlich wird eine regelmäßige Kontrolle von Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen) empfohlen.

Beim Freizeitskilauf wird die Verletzungsrate auf unter 1 Verletzung pro 1000 Skitage und die traumatische Todfallrate auf 0,36 Todesfälle pro 1 Million Skitage geschätzt. Ein Riss des vorderen Kreuzbandes ist die häufigste Diagnose mit 15-21 % aller Verletzungen, und das Risiko ist bei Frauen 3-mal höher als bei Männern. Schutzausrüstung und eine angepasste Geschwindigkeit stellen präventive Maßnahmen dar, um Verletzungen und traumatische Todesfälle zu reduzieren.

 

 

Faulhaber M, Pocecco E, Posch M, Ruedl G. Accidents during mountain hiking and alpine skiing – epidemiological data from the Austrian Alps. Dtsch Z Sportmed. 2020; 71: 293-299.

doi:10.5960/dzsm.2020.465.

Publikation